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Nachhaltigkeitsbericht 19/20

Sichere Anlagen und Arbeitsprozesse

2019 | 2020

  • Trotz globaler Pandemie war der Betrieb in vollem Umfang gewährleistet
  • Erfolgreicher Einsatz des internen Pandemieplans
     

2021 | 2022

  • Fokus auf Integritätsmanagement der Anlagen
  • Maßnahmen zum Schutz der kritischen Infrastruktur

  
Versorgungssicherheit

Wir sind überzeugt: Nur wenn die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, wird die Energiewende gelingen. Durch die gut ausgebaute Gasinfrastruktur inklusive der Gasspeicher steht immer genug Energie zur Verfügung.

Unsere Energiespeicher haben eine enorme Leistungsfähigkeit, die gerade in einer erneuerbaren Energiezukunft stark nachgefragt werden wird. Darum sorgen wir für sichere und technisch einsatzbereite Anlagen.
Stefan Lehner | Leiter Speicherbetrieb

Die großen Kapazitäten der österreichischen Speicher im Herzen der europäischen Gasnetze geben Sicherheit: Mit einer Gesamtkapazität von über 6,2 Milliarden Kubikmetern leisten die RAG Speicher einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit Mitteleuropas. Kaum ein anderes EU-Land verfügt über so hohe und sichere Speicherkapazitäten zur Versorgung Mitteleuropas. 

Wir arbeiten verantwortungsvoll für eine unterbrechungsfreie, leistbare und sichere Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit Gas für Strom, Wärme, Industrie und Mobilität.
 

COVID-19-Management

Die globale Pandemie COVID-19 stellt auch die Energieversorger vor große Herausforderungen. Als nachhaltig orientierter Betrieb sind wir krisenfest. Dank der weitgehenden Automatisierung sämtlicher Anlagen, die vor vielen Jahren vorausschauend durchgeführt wurde, unserer dezentralen Organisation sowie eines umfangreichen internen Pandemieplans war die Bereitstellung der in den RAG Speichern gelagerten Energie an unsere Geschäftspartner von Anfang an in vollem Umfang gewährleistet. So konnten Sicherheitsvorkehrungen und Verhaltensregeln rasch umgesetzt werden. Dazu zählen die räumliche Trennung von Kernpersonal zur Steuerung der Anlagen, mobiles Arbeiten, die Umstellung auf virtuelle Meetings sowie der Einsatz eines internen Corona-Koordinationsteams. Regelmäßige Informationen vom Vorstand an die Belegschaft unterstützen die Bereitschaft der Mitarbeiter*innen, die notwendigen Maßnahmen besonders engagiert und diszipliniert mitzutragen.

Sichere & widerstandsfähige Anlagen

Sicherheit hat für uns oberste Priorität. RAG Austria AG hält sich an die höchsten Sicherheitsstandards, um allen bei uns tätigen Personen, Anrainer*innen und Gemeinden, in denen wir aktiv sind, ein sicheres Arbeits- und Lebensumfeld zu bieten.

Sichere Betriebsstätten und Arbeitsprozesse haben daher höchsten Stellenwert. Für den sicheren Betrieb und zur Sicherstellung der Versorgung ist eine Vielzahl an Managementsystemen implementiert, die ineinandergreifen und folgende Themenbereiche umfassen:

  • Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (GSU)
  • Integrität der Anlagen, Leitungen und Verrohrungen (Integritätsmanagement)
  • Absicherung von Informationssystemen (ISMS)
      

GSU-Managementsystem

Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (GSU) sind zentrale Bestandteile unseres Managementsystems, dem wir im Unternehmen höchsten Stellenwert einräumen.

Die festgelegten Rahmenbedingungen umfassen GSU-Politik und -Ziele sowie klare Verantwortlichkeiten, Sicherheitsorganisation, anzuwendende Methoden der Gefahrenevaluierung und Prozesse für Steuerungs- und Korrekturmaßnahmen im Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Das Managementsystem wird laufend aktualisiert und vom Vorstandfreigegeben.

Die grundlegende Vorgangsweise zur Erkennung und Bewertung von Gefahren ist die Risikoanalyse. Sie wird jährlich im Zuge des GSU-Management-Review durchgeführt. Potenzielle Gesundheits- und Sicherheitsgefahren werden bei neuen Projekten bereits im Planungsstadium identifiziert und beurteilt. Dabei wird das Projekt über die gesamte Projektlebensdauer von der Inbetriebnahme bis zur abschließenden Fertigstellung bzw. Liquidierung betrachtet.

Ziel „null Unfälle“

Wir verfolgen bei all unseren Tätigkeiten das Ziel von „null Unfällen“. Ein eigener Managementbereich im internen GSU-Managementsystem trägt zu einer kontinuierlichen Umsetzung und Verbesserung unserer Prozesse bei.

Neben den gezielten Arbeitsschutzmaßnahmen für unsere eigenen Mitarbeiter*innen integrieren wir in einem hohen Maß die für die RAG arbeitenden Fremdunternehmen in unsere Sicherheitsaktivitäten. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für die direkte Verantwortung von Führungskräften, Mitarbeiter*innen und Fremdunternehmen für Arbeitnehmer*innenschutz und Sicherheit zu stärken. So achten wir darauf, dass alle Beteiligten vor Start eines Projekts eine Last-Minute-Risikoanalyse (LMRA 5x5) durchführen, um sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und dementsprechend Vorkehrungen für die eigene Sicherheit und die anderer zu treffen.

Integritätsmanagement

Unser Integritätsmanagementsystem besteht aus drei Teilbereichen, die obertägige Anlagen (Facility Integrity), Gas-, Öl- und Lagerstättenleitungen (Pipeline Integrity) und Verrohrungen sowie Einbauten von Sonden (Well Integrity) umfassen.

Unsere Anlagen werden auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber störenden Einflüssen und außergewöhnlichen Betriebszuständen unter Anwendung etablierter Risikobewertungssysteme beurteilt. So können Schritte gesetzt werden, die das Risiko eines Betriebsausfalls minimieren bzw. die Fähigkeit eines Wiederanlaufs verbessern. Dies betrifft die RAG insbesondere als Teil der kritischen Infrastruktur in Österreich und Mitteleuropa, die auch hinsichtlich Blackout-Szenarien bewertet wird.

Ein übergeordneter Integritätsmanager, der in der Abteilung Interne Revision und Strategisches Sicherheitsmanagement (IRS) angesiedelt ist, bündelt alle Informationen zu den drei Teilbereichen in einem zentralen Bericht und leitet entsprechende technische Abwicklungsprojekte ein.

Krisen- und Notfallmanagement

In Notfällen und Krisensituationen ist rasches, koordiniertes Handeln entscheidend. Daher verfügen wir seit langem über ein etabliertes Notfall- und Krisenmanagement zu dem in regelmäßigen Abständen Schulungen für verantwortliche Vorgesetzte und Mitarbeiter*innen sowie Übungen mit den regionalen Blaulichtorganisationen für den Ernstfall durchgeführt werden.

Für rasche Mobilisierung der Mitarbeiter*innen im Notfall wurde ein neues Benachrichtigungssystem eingeführt, mit dem per Knopfdruck verschiedenste Einheiten innerhalb der RAG alarmiert werden können.

Cybersecurity

Als Betreiber kritischer Infrastruktur stehen wir in besonderer Verantwortung, die Sicherheit unserer IT-Systeme zu gewährleisten. 2020 wurde der RAG der NIS-Bescheid* für ausgewählte Anlagenstandorte zugestellt und ein befugtes Unternehmen für eine Gap-Analyse zur Standortbestimmung hinsichtlich umzusetzender Maßnahmen beauftragt. Im Rahmen unseres Informationssicherheits- Managementsystems sind der Priorität entsprechend die einzelnen Maßnahmen in einem Umsetzungsplan festgehalten und werden binnen der erforderlichen Frist von drei Jahren realisiert.

Dazu gehören unter anderem Anpassungen im Objektschutz sowie die Implementierung zeitgemäßer digitaler Überwachungssysteme, um so insbesondere den Schutz der kritischen Infrastruktur und damit die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

* NIS: Netz- und Informationssystemsicherheit

Ziele & Maßnahmen: Download PDF